09.07.2012

Das Gesetz der Polarität und die Faszination des Gegenpols


Das wichtigste unter den Gesetzen der Wirklichkeit ist eben nicht oben beschriebenes der Resonanz, sondern das der Polarität. Das hat mit der Erfahrung zu tun, dass wir oft genau das Gegenteil von dem erreichen, was wir wollen. Über beide Ohren verliebt, denkt man, wenn man diese Frau oder jenen Mann bekäme, wäre man der glücklichste Mensch auf Erden. Ist das Schicksal gnädig oder gemein genug – je nach Blickwinkel - und man bekommt sie oder ihn, erlebt man nicht selten, wie sich mit der Zeit der weite Himmel der Liebe in eine enge bedrückende Hölle verwandelt. Wie viele, die in heißer Liebe geheiratet haben, landeten in kaltem Hass vor dem Scheidungsrichter. Schon Goethe legte im Faust seinem Mephisto die schicksalsträchtigen Worte in den Mund: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ Unser Problem ist ganz ähnlich, nur umgekehrt. Wir wollen so häufig das Gute und erreichen so oft das Böse.


Und dieses Gesetz gilt vom Kleinen bis zum Großen, von der Familien- bis zu Weltpolitik. Wahrscheinlich wollte sogar US-Präsident Bush wirklich Frieden auf Erden als er seinen Kreuzzug gegen den Terror anfing. Außer ihm selbst und seinen engsten Bushkriegern hat inzwischen so ziemlich jeder gemerkt, dass er den Terror auf der Welt damit drastisch verschlimmert hat. Nun ist es leicht, auf Bush zu projizieren. Schwerer und wichtiger wäre, die eigenen entsprechenden Probleme zu konfrontieren. Wie war es möglich, dass Bush selbst nicht merkte, was er anrichtete? Genauso, wie die meisten von uns nicht merken, was sie so anrichten, obwohl sie ständig das Beste wollen.

Es ist die eigene dunkle Seite, der Schatten, der uns hindert, uns und die Welt so zu sehen wie sie wirklich sind. Biblisch ausgedrückt, ist es leichter, den Splitter im Auge des anderen zu sehen als den Balken im eigenen. Insofern ist die Erkenntnis des eigenen Schattens der erste Schritt zur Besserung. Erst danach kann man sinnvoll mit Franz von Assisi bitten: „Oh Herr mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens!“ ohne Gefahr zu laufen, dass Krieg daraus wird.

Das gilt für den eigenen inneren Frieden ebenso wie für den in der Welt. Wir brauchen gar nicht zu warten, bis die in den Schatten des Unbewussten verdrängten Probleme als Krankheitsbilder wieder auftauchen. Genauso wenig wie wir warten müssen, bis die verdrängten Ungerechtigkeiten und Ungleichgewichte in Kriegen explodieren. Wir könnten gleich jetzt mit der Schattentherapie beginnen, die diesen Namen nur verdient, wenn sie den Schatten einschließt und die Polarität anerkennt.

Das aber ist so ziemlich das Härteste und Schwerste, was wir uns vornehmen können. Kaum jemand will von diesen dunklen Seiten, den eigenen und den kollektiven, etwas wissen. Gestern sind wieder über 16 000 Kinder verhungert. Warum hat es niemand berichtet? Ganz einfach, weil es jeden Tag geschieht, und es wird – entsetzlicher Weise - heute wieder geschehen. Mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung bekommt Krebs, ein Drittel Depressionen und Millionen leiden unter Angst. All das wären Gründe aufzuwachen für eine Wirklichkeit, zu der immer auch Schattenseiten gehören.

Wer wirklich mitspielen will im Leben und nicht zum Spielball der anderen werden will, wer zum Beispiel hinter Angstkampagnen wie die von SARS, der chinesischen Lungenentzündung, der der Vogel- und jetzt der Schweinegrippe schauen will, muss die Gesetze lernen und vor allem auch das der Polarität. Denn das der Resonanz alleine ist insofern gefährlich, als das mächtigere Polaritätsgesetz durch Entsprechungsdenken und positives Denken mit Affirmationen erreichte Ungleichgewichte wie großes Glück und enormen Reichtum immer wieder ausgleicht – das ist nur eine Frage der Zeit. Wer sich darauf einstellt, ist in der ungleich besseren Position.

In der Medizin ist es darüber hinaus nur mittels der Schicksalsgesetze möglich, den Sinn des individuellen Lebens und auch seiner Krankheitsbilder zu entdecken. Insofern sind und waren sie immer die Basis der entsprechenden Bücher von „Krankheit als Weg“ bis "Krankheit als Symbol".

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